Obus Eberswalde: Tradition trifft Zukunft – Alles, was Sie wissen müssen!
In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Geschichte, den aktuellen Betrieb und die Zukunft des Obus Eberswalde. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des ältesten Oberleitungsbussystems Deutschlands und entdecken Sie, wie dieser emissionsfreie Verkehrsträger seit über 80 Jahren die Stadt prägt und für eine nachhaltige Mobilität steht.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Obus Eberswalde?
Der Oberleitungsbus, kurz Obus, wird in Eberswalde liebevoll auch „Strippenbus“ genannt. Es handelt sich um eines von nur drei verbliebenen Oberleitungsbusnetzen in Deutschland – neben Solingen und Esslingen am Neckar. Seit dem 3. November 1940 fährt der Obus in Eberswalde und hat sich als verlässlicher Teil des öffentlichen Personennahverkehrs etabliert. Heute verkehren zwei Linien auf einer Streckenlänge von insgesamt 37,2 Kilometern.
Geschichte der Eberswalder Oberleitungsbusse: Vom Gleislosen zum Strippenbus
Der Ursprung des Obus-Systems geht zurück auf die Gleislose Bahn, die 1901 in Eberswalde getestet wurde. Aufgrund technischer Mängel wurde sie jedoch nach nur wenigen Monaten stillgelegt.
Mit der Inbetriebnahme des ersten Obus am 3. November 1940 wurde die Eberswalder Straßenbahn ersetzt. Seitdem hat der Obus verschiedene Phasen der Modernisierung durchlaufen, vom Einstangensystem bis hin zur Einführung von Niederflur-Fahrzeugen.
Besonders erwähnenswert ist die Zeit zwischen 1942 und 1985, als die Eberswalder Obusse noch mit Anhängern verkehrten – eine Seltenheit im deutschen Nahverkehr
Der Obus heute: Nachhaltige Mobilität im Barnim
Aktuell betreibt die Barnimer Busgesellschaft (BBG) das Obus-Netz in Eberswalde. Zwei Linien, die 861 (Nordend – Westend) und 862 (Ostend – Brandenburgisches Viertel), bilden das Rückgrat des innerstädtischen Nahverkehrs. Diese umweltfreundlichen Busse transportieren jährlich über 4,2 Millionen Fahrgäste und legen dabei mehr als 870.000 Kilometer zurück.
Ein besonderes Highlight: Die neuesten Fahrzeuge des Typs Solaris Trollino 18 AC verfügen über Traktionsbatterien, die es den Obussen ermöglichen, auch Strecken ohne Oberleitung emissionsfrei zu bewältigen.
Behindertenfreundlichkeit und Barrierefreiheit der Busse
Der Obus in Eberswalde legt großen Wert auf Barrierefreiheit. Seit der Einführung der ersten Niederflur-Obusse im Jahr 1993 wurde der Zugang für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität erheblich verbessert. Diese Fahrzeuge ermöglichen einen bequemen und einfachen Einstieg. Mit der Modernisierung der Flotte durch die Solaris Trollino 18 AC ab 2010 wurde dieser Standard weiter angehoben. Diese modernen Busse bieten nicht nur Komfort, sondern auch den nötigen Raum und die Technik, um allen Fahrgästen, einschließlich Rollstuhlfahrern und älteren Menschen, eine sichere und angenehme Fahrt zu ermöglichen.
Die Oberleitungsbus-Versorgung der Stadtteile
Der Obus bedient also hauptsächlich die Stadtteile Nordend, Westend, Ostend und das Brandenburgische Viertel, und es gibt Planungen für eine weitere Linie (910), die auch Finow und die Schneiderstraße erschließen wird. Alle Linien werden mit modernen Gelenkobussen vom Typ Solaris Trollino 18 AC betrieben, die mit Traktionsbatterien ausgestattet sind.
Linie | Stadtteile | Fahrzeugtyp |
---|---|---|
861 | Nordend, Innenstadt, Westend | Solaris Trollino 18 AC |
862 | Ostend, Brandenburgisches Viertel | Solaris Trollino 18 AC |
910 (geplant) | Finow, Schneiderstraße | Solaris Trollino 18 AC (mit Batterie) |
Zukunftsperspektive: Die dritte Obus-Linie
Der Ausbau des Eberswalder Obus-Systems ist bereits in vollem Gange. Eine dritte Linie, die 910, wird derzeit getestet. Diese Linie soll zukünftig mit einer Mischung aus Oberleitungs- und Batteriebetrieb die Stadtteile Finow und Schneiderstraße verbinden. Damit setzt Eberswalde weiterhin auf eine nachhaltige und umweltfreundliche Verkehrslösung, die sowohl den Stadt- als auch den Umlandverkehr bedient.
Historische Fahrzeuge – Ein Blick in die Vergangenheit
Nicht nur moderne Technik begeistert in Eberswalde, auch das jährliche Veteranentreffen zieht zahlreiche Besucher an. Dabei werden historische Obusse, wie der Škoda 9Tr oder der Ikarus-Gelenkbus, ausgestellt und fahren sogar noch durch die Stadt. ies ist eine Hommage an die lange Tradition des Obus-Betriebs in der Region.
Modell | Baujahr | Besonderheiten |
---|---|---|
Škoda 9Tr | 1969 | Mit Anhängerbetrieb bis 1985 |
Ikarus 405 | 1987 | Übernahme aus Budapest zum 75-jährigen Jubiläum |
Solaris Trollino 18 AC | 2010-2012 | Erste Obusse mit Traktionsbatterien |
Die Technik hinter den Oberleitungsbussen
Die Oberleitungsbusse in Eberswalde nutzen fortschrittliche und umweltfreundliche Technik. Besonders die modernen Solaris Trollino 18 AC stechen heraus. Sie sind mit leistungsstarken Traktionsbatterien ausgestattet, die es den Bussen ermöglichen, auch ohne Oberleitung emissionsfrei zu fahren. Das macht den Betrieb nicht nur flexibler, sondern auch nachhaltiger. Das Oberleitungsnetz dient gleichzeitig als Ladeinfrastruktur, sodass die Busse während der Fahrt kontinuierlich Energie aufnehmen können.
Früher setzten die Busse auf Diesel-Hilfsantriebe. Heute wurden diese durch moderne Batterieantriebe ersetzt – ein Schritt hin zu einer noch umweltfreundlicheren Mobilität. Auch die technische Weiterentwicklung bleibt nicht stehen. Von der Umstellung auf das Zweistangensystem bis hin zur Einführung energiesparender Steuerungstechniken zeigt sich die Innovationskraft des Eberswalder Obus-Systems.
Fazit: Warum der Obus Eberswalde einzigartig ist
Der Obus in Eberswalde ist mehr als nur ein Verkehrsmittel. Er ist ein Symbol für Tradition und Innovation. Mit seiner langen Geschichte, den nachhaltigen Neuerungen und der geplanten Erweiterung des Netzes ist er nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Stadt, sondern auch ein Vorbild für andere Regionen. Wer Eberswalde besucht, sollte unbedingt eine Fahrt mit dem Strippenbus machen und dabei die Stadt aus einer neuen Perspektive erleben!
Mehr erfahren:
Für aktuelle Informationen und Fahrpläne besuchen Sie die Webseite der Barnimer Busgesellschaft.
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