HNEE Eberswalde: Nachhaltigkeit hautnah erleben und studieren
Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (Abkürzung: HNE Eberswalde bzw. HNEE) ist eine der führenden Hochschulen in Deutschland, wenn es um nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Naturschutz geht. Gegründet im Jahr 1830 als Höhere Forstlehranstalt, hat sie sich über die Jahre hinweg zu einem international anerkannten Zentrum für forstwissenschaftliche Lehre und Forschung entwickelt. Mit ihrer Umbenennung zur HNEE im Jahr 2010 spiegelt die Hochschule ihren klaren Fokus auf Nachhaltigkeit wider. Heute ist sie nicht nur ein Vorreiter im Bereich der Forstwissenschaften, sondern bietet auch eine Vielzahl an Studiengängen, die Nachhaltigkeit und Praxisnähe miteinander verbinden.
Inhaltsverzeichnis
Sie möchten nicht nur studieren, sondern aktiv etwas für eine nachhaltige Zukunft tun? Dann ist die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) Ihr perfekter Partner. Erfahren Sie hier, wie die HNEE Ihnen durch praxisnahe Studiengänge und ein einzigartiges Campusleben den Weg in eine nachhaltige Karriere ebnet.
Die HNEE: Pionierin in Sachen Nachhaltigkeit
Die HNEE ist mehr als nur eine Hochschule – sie ist ein Ort, der Nachhaltigkeit lebt. Mit der Auszeichnung als erste klimaneutrale Hochschule Deutschlands und einem herausragenden Umweltmanagement setzt sie Maßstäbe. Hier wird der Nachhaltigkeitsgedanke von allen geteilt – ob in der Forschung, der Lehre oder im alltäglichen Hochschulbetrieb. Dies spiegelt sich auch in der familiären Atmosphäre wider: An der HNEE kennt man sich und arbeitet Hand in Hand daran, die Zukunft nachhaltig zu gestalten.
Studienangebot mit Praxisbezug und Weitblick
Das Studienangebot der HNEE richtet sich an Menschen, die praxisnah studieren und gleichzeitig innovative Lösungen für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen entwickeln möchten. Die Hochschule bietet sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge an, die in Deutschland einzigartig sind. Einige Programme, wie der Studiengang „International Forest Ecosystem Management“, haben weltweit Anerkennung erlangt.
Einige der Top-Studiengänge:
- Nachhaltige Unternehmensführung (M.A.) – Führungskräfte von morgen lernen, wie sie ökologisch und ökonomisch nachhaltige Entscheidungen treffen.
- Forstwirtschaft (B. Sc.) – Hier erwerben Sie fundiertes Wissen über die nachhaltige Nutzung und den Schutz von Wäldern.
Studiengang | Abschluss |
---|---|
Forstwirtschaft | Bachelor |
International Forest Ecosystem Management | Bachelor |
Nachhaltige Unternehmensführung | Master |
Global Change Management | Master |
Ökolandbau und Vermarktung | Bachelor |
Öko-Agrarmanagement | Master |
Regionalentwicklung und Naturschutz | Master |
In Eberswalde können Sie Förster oder Försterin werden
Der Studiengang Forstwirtschaft (B. Sc.) an der HNEE Eberswalde bereitet Sie darauf vor, als Försterin die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften und zu schützen. Hier erlernen Sie das nötige Wissen, um den Wald nicht nur zu pflegen, sondern auch ökologisch und ökonomisch sinnvoll zu nutzen. Ob als Revierleiterin, in der Holzindustrie oder als Forstberaterin – der Abschluss bietet Ihnen viele berufliche Möglichkeiten. Försterinnen sind nicht nur für die Bewirtschaftung des Waldes zuständig, sondern auch für Naturschutzprojekte und nachhaltige Aufforstung.
Mit diesem Studiengang können Sie im öffentlichen Dienst arbeiten, für private Waldbesitzer tätig sein oder Ihr eigenes Unternehmen gründen. Wer den Wald aktiv schützen und gleichzeitig nachhaltig nutzen möchte, findet in diesem Studiengang die ideale Grundlage.
Duale Studiengänge
Die HNEE bietet auch duale Studiengänge an. Diese Studiengänge kombinieren theoretische Inhalte mit einer praxisorientierten Ausbildung, die in Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben durchgeführt wird. Ein besonders erwähnenswerter dualer Studiengang ist Ökolandbau und Vermarktung (B. Sc.). In diesem Studiengang erwerben Studierende zwei Abschlüsse: den beruflichen Abschluss als Landwirt*in und den akademischen Abschluss als Bachelor of Science.
Details zum dualen Studiengang Ökolandbau und Vermarktung:
- Zwei Abschlüsse: Der duale Studiengang kombiniert eine landwirtschaftliche Berufsausbildung mit einem akademischen Studium.
- Berufliche Ausbildungszeit: Die Ausbildung erfolgt in anerkannten Ausbildungsbetrieben und ist in mehrere Blöcke gegliedert. Zunächst werden 12 bis 14 Monate vor dem Studienbeginn in einem Betrieb absolviert, gefolgt von zwei weiteren sechsmonatigen Praxisphasen während des Studiums.
- Theorie-Praxis-Verknüpfung: Das Studium ist praxisorientiert und ermöglicht einen direkten Theorie-Praxis-Transfer. Die Studierenden arbeiten eng mit landwirtschaftlichen Betrieben und dem InnoForum Ökolandbau Brandenburg zusammen, wodurch wertvolle Kontakte in die Praxiswelt geknüpft werden können.
Absolvent*innen des dualen Studiengangs sind bestens auf leitende Positionen in der ökologischen Landwirtschaft oder eine selbstständige Tätigkeit vorbereitet.
Weitere duale Studiengänge sind:
- Ökolandbau und Vermarktung (B. Sc.)
- Holztechnik (B. Eng., dual)
- Mechatronik im Holzingenieurwesen (B. Eng., dual)
Die HNEE bietet keine explizit ausgewiesenen dualen Masterstudiengänge an. Es gibt jedoch berufsbegleitende Masterstudiengänge, die eine enge Verknüpfung von Beruf und Studium ermöglichen.
Standorte der HNEE
Die Hochschule verteilt sich auf mehrere Standorte:
- Stadtcampus: Hier befinden sich unter anderem die Verwaltung, die Bibliothek sowie das Zentrale Ökologische Labor. Der Campus liegt im Zentrum von Eberswalde und ist für seine moderne Architektur bekannt.
- Waldcampus: Auf diesem Gelände sind die Fachbereiche Wald und Umwelt sowie Holzingenieurwesen untergebracht. Hier befindet sich auch das Thünen-Institut für Waldökosysteme und das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde.
- Forstbotanischer Garten: Der 8 Hektar große Lehrgarten gehört zu den ältesten forstbotanischen Gärten Europas und wurde 1830 gegründet. Er dient sowohl der Lehre als auch dem Naturschutz und bietet eine Sammlung von über 1.200 Gehölzarten.
Die Bibliothek der Hochschule befindet sich auf dem Campus Schicklerstraße. Dieser Teil des Campus liegt in der Friedrich-Ebert-Straße 29 und beherbergt neben der Hochschulbibliothek auch weitere zentrale Einrichtungen der Hochschule. Der Standort ist zentral in Eberswalde und bietet einen direkten Zugang für Studierende und Besucher.
Campusleben: Nachhaltig und vielfältig
Das Leben auf dem Campus der HNEE ist ebenso spannend wie nachhaltig. Studierende können sich in zahlreichen Projekten engagieren, wie beispielsweise dem beliebten Campusgarten, wo eigenes Obst und Gemüse angebaut wird. Und wenn der Wunsch nach mehr kulturellem Austausch aufkommt, bietet die Stadt Eberswalde ein vielseitiges Angebot: vom „Jazz in E“-Festival bis zum internationalen Filmfest „Provinziale“. Wer zwischendurch die Metropole sucht, ist mit dem klimafreundlichen Semesterticket in nur 30 Minuten in Berlin.
Highlights des Campuslebens:
- Engagement im Campusgarten
- Überregionale Kulturveranstaltungen wie das Provinziale Filmfest
- Finanzierbare und attraktive Wohnmöglichkeiten für Studierende ab 175 Euro.
1. Nachhaltigkeit im Alltag
Die HNEE lebt Nachhaltigkeit nicht nur in der Lehre, sondern auch im Campusleben. Studierende haben die Möglichkeit, sich aktiv in Projekten wie dem Campusgarten zu engagieren, wo eigenes Obst und Gemüse angebaut wird. Solche Initiativen fördern nicht nur Umweltbewusstsein, sondern auch den Zusammenhalt unter den Studierenden.
2. Kulturelle Veranstaltungen
Eberswalde hat ein lebendiges kulturelles Angebot, das Studierende in ihrer Freizeit genießen können. Das Filmfest Provinziale und das Jazz in E-Festival sind zwei wichtige Veranstaltungen, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind. Ein weiteres Highlight ist das regelmäßige, kostenfreie Kulturprogramm Guten Morgen Eberswalde, das jeden Samstag stattfindet und verschiedene Kunst- und Musikdarbietungen bietet.
3. Studentische Initiativen
Studierende der HNEE sind aktiv in zahlreichen Initiativen und Vereinen. Beispiele sind der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA), in dem Studierende hochschulpolitisch mitwirken können, oder der Hochschulsportverein, der sportliche Aktivitäten wie Kanutouren in der Umgebung organisiert. Auch der Studentenclub ist ein beliebter Treffpunkt für alle, die sich nach dem Studium entspannen möchten – hier gibt es regelmäßige Events wie Konzerte, Filmabende oder Kneipenquiz.
4. Günstige Wohnmöglichkeiten
Eberswalde bietet für Studierende bezahlbaren Wohnraum. Ab 175 Euro im Monat gibt es Zimmer in Studentenwohnheimen. Alternativ kann man sich einer der vielen Wohngemeinschaften anschließen oder in eine eigene Wohnung ziehen. Selbst für Studierende, die lieber pendeln, ist das kein Problem: Mit dem klimaneutralen Semesterticket erreichen sie Berlin in nur 30 Minuten.
5. Natur und Erholung
Durch die Lage im Grünen und die unmittelbare Nähe zu Wäldern und Seen bietet Eberswalde unzählige Freizeitmöglichkeiten in der Natur. Besonders beliebt sind die Schwärzetal-Erlebnisachse, die zum Forstbotanischen Garten führt, und der nahegelegene Werbellinsee, der im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel ist. Der Zoo Eberswalde, der als „bester kleiner Zoo Deutschlands“ ausgezeichnet wurde, sowie der Forstbotanische Garten bieten zusätzliches Erholungspotenzial.
6. Internationales Flair
Obwohl die HNEE eine eher kleine Hochschule ist, zieht sie Studierende aus aller Welt an. Fast die Hälfte der Studienplätze im Bereich „Wald und Umwelt“ sind für ausländische Bewerber*innen reserviert. Zudem gibt es Austauschprogramme und Partnerschaften mit Hochschulen weltweit, was dem Campus ein internationales Flair verleiht.
Karrierechancen nach dem Abschluss
Die HNEE bereitet ihre Absolventinnen optimal auf den Arbeitsmarkt vor. Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen und internationalen Unternehmen sowie praxisnahe Projekte sammeln Sie bereits während des Studiums wertvolle Erfahrungen. Absolventinnen der HNEE sind gefragte Expert*innen in vielen Bereichen: von der öffentlichen Verwaltung über die forstliche Beratung bis hin zur Gründung eigener nachhaltiger Unternehmen. Mehr Informationen gibt es auf der offiziellen Webseite der Fachhochschule hier.
Ein Blick in die Geschichte der Alten und der Neuen Forstakademie
Die Geschichte der forstlichen Lehre in Eberswalde reicht bis ins Jahr 1830 zurück, als die Höhere Forstlehranstalt von Berlin nach Eberswalde verlegt wurde. Diese Entscheidung fiel, weil der Waldwissenschaftler Wilhelm Pfeil erkannte, dass der Unterricht im Bereich Forstwirtschaft ohne einen eigenen Lehrwald nicht effektiv sein konnte. Mit Unterstützung von Alexander von Humboldt wurde die Lehranstalt in Eberswalde zu einem Zentrum der Forst-, Holz- und Bodenwissenschaften. Berühmte Persönlichkeiten wie Adam Schwappach und Alfred Dengler prägten die Entwicklung maßgeblich und förderten die Nachhaltigkeit in der Bewirtschaftung der Wälder.
Unter der Leitung von Bernhard Danckelmann erhielt die Einrichtung 1866 den Namen Forstakademie Eberswalde und erlangte internationalen Ruf. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Akademie weiter, bis sie 1963 während der DDR-Zeit geschlossen wurde. Erst 1992, nach der Wiedervereinigung, erfolgte die Neugründung als Fachhochschule Eberswalde, die 2010 in Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde umbenannt wurde. Die HNEE ist heute bekannt für ihr nachhaltiges Lehrkonzept, das bundesweit führend ist.
Alte Forstakademie
Die Alte Forstakademie geht auf das Jahr 1830 zurück, als die Höhere Forstlehranstalt von Berlin nach Eberswalde verlegt wurde. Der Forstwissenschaftler Wilhelm Pfeil war der erste Leiter der Einrichtung. Als Lehrgebäude wurde das 1793 errichtete Wohnhaus des Bankiers David Schickler genutzt. Dieses massive zweigeschossige Gebäude in der Schicklerstraße wurde 1913 um eine Etage reduziert. Die Alte Forstakademie war eines der ersten Zentren für forstliche Ausbildung in Preußen und spielte eine zentrale Rolle bei der Ausbildung von Forstwissenschaftlern.
Neue Forstakademie
Die Neue Forstakademie wurde zwischen 1874 und 1876 in der Schicklerstraße als neues Verwaltungs- und Hörsaalgebäude im Stil der Neorenaissance errichtet. Sie ersetzte die Alte Forstakademie und bot modernere Lehr- und Arbeitsmöglichkeiten. Mit der Umbenennung der Einrichtung zur Königlichen Forstakademie Eberswalde im Jahr 1868 wurde sie zu einem international anerkannten Zentrum der forstlichen Lehre und Forschung.
Nach der Schließung während der DDR-Zeit 1963 und der späteren Neugründung als Fachhochschule Eberswalde im Jahr 1992, wurde die historische Bedeutung der beiden Akademien wieder aufgegriffen und die Tradition der forstlichen Ausbildung in Eberswalde fortgesetzt.
Diese beiden Akademien spielten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der forstwissenschaftlichen Ausbildung in Deutschland.
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